Die Inflation in Österreich steigt seit Jahren an. Experten gehen davon aus, dass die Teuerungsrate in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Die Gründe hierfür sind vielfältig: So nehmen die Kosten für Energie und Lebensmittel zu, während die Kaufkraft der Österreicher sinkt. Hinzu kommt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik lockerte und somit den finanziellen Spielraum der Banken erweiterte.
Die steigende Inflationsrate hat unter anderem zur Folge, dass viele Anleger verstärkt in Anleihen investieren.
Denn Anleihen gelten als relativ stabile Wertanlage. Sie bieten eine gewisse Sicherheit, da die Rückzahlung des Kapitals garantiert ist. Außerdem erwirtschaften sie in der Regel eine höhere Rendite als Tages- oder Festgeldkonten. Aktien gelten hingegen als riskanter und damit auch renditeorientierter. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede: So ist beispielsweise die Ausfallwahrscheinlichkeit von Staatsanleihen deutlich geringer als die von Unternehmensanleihen.
Immer mehr Österreicher investieren in Anleihen oder Aktien
Gerade um der hohen Inflationsrate zu trotzen, zeigen immer mehr Menschen Interesse an Anleihen und Aktien. Trotz einiger Turbulenzen am Kapitalmarkt sind diese Anlageklassen für viele gerade sehr attraktiv. Nicht zuletzt, da es einer der einzigen Wege ist, dem Wertverlust des eigenen Vermögens aktiv entgegenzuwirken.
Darüber hinaus erreichen die Dividenden gerade ein Rekordniveau. Dies ist besonders für Anleger interessant, die ihr Geld langfristig anlegen und regelmäßig reinvestieren wollen. Auch wenn die Kurse von Aktien und Anleihen mal fallen, so haben langfristige Anleger meist kein Problem damit. Sie setzen auf die Kompensationswirkung der Zinseszinsen und sind daher in der Regel auch bereit, kurzfristige Schwankungen zu tolerieren.
Immobilien nicht mehr beliebteste Anlageklasse
Die Entwicklung zeigt, dass sich viele Österreicher immer stärker mit Wertanlagen auseinandersetzen. Die Zeit des großen Immobilien-Hypes scheint allerdings vorbei zu sein.
Denn die Kosten für Häuser und Wohnungen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, während die Renditen gesunken sind. Gerade die hohe Inflation und die Zinspolitik der EZB lässt die möglichen Renditen im Immobiliensegment weiter schrumpfen - Grundstücke und Häuser wachsen im Wert nicht mehr so stark wie bisher. Viele Anleger suchen daher nach Alternativen.
Darüber hinaus ist die neue Geldpolitik in Österreich zunehmend ein Problem, wenn es um den Erwerb eines Eigenheims geht. Seit August 2022 benötigen private Kreditnehmer einen Eigenanteil von mindestens 20%. Zusätzlich darf die Rate nicht mehr als 40% des Nettoeinkommens betragen. Viele Menschen, die sich ein Eigenheim kaufen wollen, müssen daher einen höheren Eigenanteil aufbringen oder die Kreditrate reduzieren.
Diese steigenden Kosten und die schwierige finanzielle Lage machen Immobilien zunehmend unattraktiv.
Anleihen auch in Zukunft als attraktive Wertanlage
Die steigende Nachfrage nach Anleihen hat in den vergangenen Jahren zu einem Anstieg der Preise geführt. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Denn die Inflation ist weiterhin hoch und die EZB hat angekündigt, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Daher könnten Anleihen auch in Zukunft eine attraktive Wertanlage für Österreicher sein.
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