In Österreich müssen Käufer von Immobilien daher mit sehr hohen Nebenkosten rechnen. Diese betragen aktuell im Schnitt 7,5 Prozent des Kaufpreises. Damit liegen die Nebenkosten in Österreich deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 5,2 Prozent.
Kaufnebenkosten in Österreich höher als in anderen Ländern
Die hohen Nebenkosten in Österreich sind hauptsächlich auf die höheren Grunderwerbsteuern zurückzuführen. In Österreich beträgt diese 3,5 Prozent des Kaufpreises, während sie in anderen europäischen Ländern im Schnitt nur 1,5 Prozent beträgt.
Die hohen Nebenkosten sind ein großes Hindernis für viele potenzielle Käufer von Immobilien in Österreich. Viele Menschen haben einfach nicht genug Geld, um diese zu bezahlen. Um die Situation zu verbessern, fordern Experten, die Kosten für den Grundbucheintrag und die Grunderwerbssteuer beim Immobilienkauf in Österreich zu senken und an den Europaweiten Trend anzupassen.
In Ländern wie den Niederlanden oder Schweden liegt die Grunderwerbssteuer deutlich niedriger, in der Slowakei wird sie überhaupt nicht fällig.
Eine Senkung der Steuer würde den Immobilienmarkt in Österreich attraktiver für Käufer machen und auch Menschen mit weniger Geld hätten die Möglichkeit, sich etwas Eigenes zu Kaufen.
Kaufnebenkosten sind in Deutschland Ländersache
In Deutschland sind die Nebenkosten beim Immobilienkauf von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Grunderwerbsteuer beträgt in Bayern 3,5 Prozent des Kaufpreises, in Baden-Württemberg hingegen nur 3,0 Prozent. Auch die Maklergebühren sind in Deutschland verschieden. In Berlin werden beispielsweise 2,38 Prozent des Kaufpreises fällig, während es in Sachsen-Anhalt "nur" 1,14 Prozent sind.
In Deutschland gibt es also keine allgemeingültige Regelung für die Nebenkosten beim Immobilienkauf. Die Käufer müssen sich daher vorab genau informieren, welche Kosten auf sie zukommen werden. Dies ist besonders wichtig, da die Nebenkosten oft den Kaufpreis einer Immobilie deutlich erhöhen können.
Infolge der hohen Kaufnebenkosten plant man in verschiedenen deutschen Landesregierungen Entlastungen jedoch bereits, um den Kauf von privatem Wohnraum zu erleichtern.
Österreichische Regierung will dem Trend entgegensteuern
Auch in Österreich ist das der langfristige Kurs. Mit dem Ziel, Käufer zu entlasten und den Immobilienmarkt zu stabilisieren fordern immer mehr Politikerinnen und Politiker in Österreich die Bundesregierung zum Handeln auf. Einige Politikerinnen und Politiker sprechen sich auch für eine Verlagerung der Last der Nebenkosten vom Käufer auf den Verkäufer aus, um die Attraktivität des österreichischen Immobilienmarktes zu steigern.
Zudem soll es für Kreditnehmer nach der erst kürzlichen Änderung der Kreditvergaberichtlinien in Österreich wieder erleichtert werden, einen privaten Kredit zu erhalten. Der nötige Eigenanteil soll durch Einwirken des Landes von 20% auf 15% verringert werden, so sieht es zumindest die Regierung in Niederösterreich vor. Sollte die Zustimmung der Finanzaufsicht hierfür erteilt werden, könnte es bald zumindest wieder etwas einfacher werden, ein Eigenheim zu erwerben. Ob die anderen Bundesländer diesem Vorbild folgen werden, bleibt jedoch abzuwarten.
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